Silvester in der Mühle

Silvester in der Mühle

Auch in diesem Jahr fuhren wir Silvester wieder in die Mühle. Die Mühle, unser Ferienhaus, tief im Frankenwald. Der ideale Ort, um den Jahreswechsel fernab aller Nachrichten über Corona, Lockdown und Impfdebatten zu erleben.

Dass der Wetterbericht Schnee versprach steigerte die Vorfreude bei den Kindern. Also schnell die Taschen gepackt, Lebensmittel für neun Tage gekauft, die Autos beladen und schon ging´s los. Noch waren nicht alle Sachen ausgeladen, da war die Rodelbahn schon eröffnet. Mit dem Schlitten bis vor die Haustüre rutschen, schnell einen warmen Tee trinken und weiter geht’s. Schöner können Ferien im Winter kaum sein.

Der gute Geist, der dieses Haus bewohnt legt sich beruhigend auf die Gemüter der Besucher. Auch wenn die Tage laut und unruhig sind, ist die Geschäftigkeit keineswegs von schlechter Stimmung geprägt. Im Gegenteil, wenn die Kinder sich von ihren ausgedehnten Schlitten- und Schneeabenteuern aufwärmen, gibt es im Haus noch genügend Tolles zu tun. Da werden Vogelhäuser gebaut, Kunstwerke gemalt, Puppenkleider genäht, Bücher gelesen oder in der Küche Köstlichkeiten gezaubert.

Der Silvesterabend war dann in diesen Ferien doch etwas anders als sonst. Wie bei vielen anderen Familien auch, holten uns die Corona Bestimmungen ein. Diesmal gab es keine Fackelwanderung in der Nacht, es gab kein lautes und helles Knallen von Feuerwerksraketen und auch keinen Besuch von den anderen Gruppen des Kinderheimes. Es war stiller, nachdenklicher und trotz allem ein wunderbar lustiger Abend.

Hin und wieder wird in solchen Zeiten das ein oder andere Kind von dem guten Geist verlassen. Dann ist die erholsame Harmonie gestört und das gute Stimmungsbarometer sinkt auf unter null. Plötzlich müssen Dinge erledigt werden, die vielleicht wieder etwas gut machen. Manchmal ist mehr kaputt gegangen, als nur eine Glasscheibe. Auch solche Erlebnisse gehören zum täglichen Brot. Das Beste, was den Kindern in diesen Situationen passieren kann, ist, dass der gute Geist zurückkehrt. Dass ein Begreifen, ein Reifen und Verstehen innen drin wächst. Denn eines Tages werden sie in die weite Welt hinausgehen und dann sollen sie wissen, was richtig und falsch ist.

Von der weiten Welt zurück in unsere kleine Kinderheimwelt. Wir blicken sehr dankbar auf ein behütetes Jahr zurück und sehen hoffend in das Jahr 2021. Danke an alle, die uns bedenken, die uns begleiten und die sich für unser Leben interessieren.

Wir wünschen ein gesegnetes neues Jahr!