Konzept

Auszüge aus den Konzeptionen der
Evang. Kinder und Jugendhilfe Münchberg

Die Evangelische Kinder und Jugendhilfe unterhält fünf heilpädagogische Wohngruppen. Die Konzeption dieser Wohneinheiten basiert im wesentlichen auf den selben Grundlagen und Erziehungszielen und wird daher hier für alle Gruppen gemeinsam dargestellt.

INHALT

Heilpädagogisches Heim und Wohngemeinschaften

Zielgruppe
Aufnahmeverfahren
Zielsetzung
Sozial-emotionaler Bereich
Kognitiver Bereich
Kreativer Bereich
Lebenspraktischer Bereich
Christliche Erziehung
Heilpädagogische und pädagogische Arbeitsweisen
Heilpädagogische Angebote
Erlebnispädagogische Maßnahmen
Freizeitpädagogische Maßnahmen
Feste und Feiern
Zusammenarbeit
Zusammenarbeit mit dem Jugendamt
Zusammenarbeit mit Schule u. Ausbildungsstätte
Zusammenarbeit mit den Eltern
Zusammenarbeit mit der Kinder- u. Jugendpsychiatrie
Soziales Umfeld der Wohneinheiten (Freizeit, Schulen)

Heilpädagogisches Heim und Wohngemeinschaften

Zielgruppe

Aufgenommen werden können Kinder und Jugendliche – in der Regel von zwei bis vierzehn Jahren, in begründeten Ausnahmefällen auch ältere bzw. jüngere Kinder.

Wir bieten Hilfe für Kinder und Jugendliche
deren augenblickliche Familiensituation so belastend ist, dass eine zeitweise Trennung des Kindes/ Jugendlichen von seiner Familie notwendig ist
deren gesamtes Sozialisationsumfeld als belastend und oder gefährdend für das Kind/Jugendlichen angesehen werden muss
die Defizite, Verhaltensauffälligkeiten oder psychische Störungen entwickelt haben, bei denen in ihrem derzeitigen Sozialisationsfeld Besserung nicht geschehen kann und professionelle Hilfe nötig ist

Aufnahmeverfahren

Alle Aufnahmen erfolgen über Anfragen durch das Jugendamt. Dazu nötig sind

  •  anamnestische und personelle Unterlagen
  • Vorstellungsgespräch im Kinderheim mit den Sorgeberechtigten und einem Vertreter des Jugendamtes
  • Klärung der Ziele der Maßnahme

Zielsetzung

Die Ziele unserer Einrichtung sind durch das KJHG §27 ff definiert. Unsere Ziele sind daher, die Rückführung in die Herkunftsfamilie, oder das Finden einer geeigneten Ersatz- (Pflege-)familie oder die Verselbständigung des jungen Menschen.

In regelmäßigen Hilfeplangesprächen wird mit dem  Kind/ Jugendlichen, seinen Sorgeberechtigten, den Vertretern des Jugendamtes und der Einrichtung, der Hilfebedarf definiert, die zu erreichenden Ziele formuliert und ihre Erreichung überprüft.

Das pädagogische Klima in unserer Einrichtung ist gekennzeichnet durch stabile und tragfähige Beziehungsangebote, die unsere langjährige Mitarbeitern den Kindern und Jugendlichen anbieten.

Ebenfalls ein Kennzeichen unserer Einrichtung ist die Einbindung in die evangelische Kirchengemeinde und christliche Ausrichtung der Erziehung.Zum Seitenanfang

Im Einzelnen sind für uns folgende Erziehungsziele leitend:

Sozial- emotionaler Bereich

  • Wahrnehmen der eigenen Sozialisationsgeschichte und Auseinandersetzung damit
  • Finden der eigenen Identität
  • Erlernen und Einüben von sozialen Fähigkeiten
  • Entwickeln von sozialer Reife

Kognitiver Bereich

  • Fördern der geistigen und psychosozialen Möglichkeiten.
  • Begleiten und unterstützen des  schulischen bzw. beruflichen Werdegang.
  • Fördern von Allgemeinwissen.

Kreativer Bereich

  • Anleiten, das eigene schöpferische Potential zu entdecken, sich als gestalterisch zu erleben und daraus Freude und Selbstvertrauen zu gewinnen
  • Wahrnehmen und Unterstützen des kreativen Tuns der Kinder
  • Durch gezielte Angebote und Aktivitäten spezielle Begabungen entdecken und fördern
  • Anregungen zur Gestaltung der Freizeit geben
  • die Entwicklung von Interessen unterstützen

Lebenspraktischer Bereich

  • Grundlegende Umgangsformen erlernen
  • Verantwortung für das persönliche Umfeld und den eigenen Körper übernehmen
  • Mit Geld umgehen können
  • Umgang mit technischen Hilfsmitteln und Geräten erlernen
  • Einkauf und Zubereitung von Lebensmitteln lernen
  • Umgang mit Einrichtungen des öffentlichen Lebens einüben
  • Umgang mit öffentlichen Verkehrs- und Kommunikationsmitteln einüben

Christliche Erziehung

  • Den Kindern Gott lieb machen
  • Verantwortung für sich selbst, gegenüber anderen Menschen und gegenüber Gott übernehmen lernen
  • Die Vielfalt der Gemeinde vor Ort erleben
  • Achtung vor Menschen mit anderer religiöser Lebensform einüben

Heilpädagogische und pädagogische Arbeitsweisen

Ganzheitliche Erziehung prägt Leben und Arbeiten in allen Gruppen. Die Kinder und Jugendlichen werden eingeladen sich an den Mitarbeitern zu orientieren. Transparentes und nachvollziehbares Handeln der Mitarbeiter vermitteln dem Kind/ Jugendlichen Sicherheit und Vertrauen. Wichtig ist es uns in den Gruppen eine Atmosphäre von Geborgenheit und gutem gemeinsamen Leben zu schaffen.

Kennzeichnend für unsere Einrichtung ist es, dass heilpädagogisches Arbeiten nicht allein durch den Fachdienst geschieht, sondern auch durch MitarbeiterInnen in den Gruppen und gruppenübergreifend. Ebenso ist der heilpädagogische wie der psychologische Fachdienst im Gruppenalltag wie z.B. Mittagessen, feiern von Festen, für die Kinder erfahrbar.

Folgende Angebote und Maßnahmen sind in dem vereinbarten Leistungsentgelt enthalten:

Heilpädagogische Angebote
Erlebnispädagogische Maßnahmen
Freizeitpädagogische Maßnahmen
Feste und Feiern

Nicht jedes Kind ist für alle Angebote dieser Maßnahmen geeignet. Das Mitarbeiterteam sucht die geeigneten Anbote aus und motiviert die Kinder/ Jugendlichen enstprechend.

Zusammenarbeit

Mit allen für das Wohl des Kindes Verantwortlichen, bemühen wir uns sehr eng und vertrauensvoll zusammenzuarbeiten. Wichtige Bereiche dieser Zusammenarbeit sind:

Zusammenarbeit mit Jugendamt

Die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt findet vor allem in folgender Form statt:
Regelmäßiger Informationsaustausch mit dem Jugendamt
Vorbereitung von und Teilnahme an Hilfeplangesprächen
Umgehende Information über besondere Ereignisse des Kindes/ Jugendlichen
Anhalten der Kinder und Jugendlichen zum Kontakt zu ihrem Sachbearbeiter im JugendamtZum Seitenanfang

Zusammenarbeit Schule und Ausbildungsstätte

Ein sehr wichtiges Feld der Zusammenarbeit ist für uns Schule und Ausbildungsstätte. Vor Ort befindet sich in Münchberg keine E-Schule. Manche unserer Kinder, die ein Grenzfall zur E-Schule sind, besuchen daher die Regelschule. Dies erfordert intensive Beratung und Begleitung der Lehrer durch unseren psychologischen Fachdienst. Viele unserer Kinder besuchen Förderschulen. Auch hier ist intensive Begleitung durch den Fachdienst erforderlich. Im einzelnen gestaltet sich die Zusammenarbeit folgendermaßen:

Regelmäßige, in Krisenzeiten auch tägliche Kontakte zu Lehrern und Ausbildern.
Gemeinsames Erarbeiten von Verstärkerplänen für das Kind/Jugendlichen.
Planung pädagogischer und therapeutischer Maßnahmen zusammen mit Schule/ Ausbildungsstätte.
Teilnahme an Elternabenden, Informationsveranstaltungen und Sprechstunden.

Zusammenarbeit mit Eltern

Wesentliche Punkte unserer Elternarbeit sind:

Kennenlernen unserer Einrichtung
Abklärung des Zieles und des voraussichtlich angenommenen zeitlichen Rahmens der Maßnahme in einem Vorstellungsgespräch
Individuelle Vereinbarungen über Wochenend- und Ferienheimfahrten
Angebot zur regelmäßigen kurzen Reflexionen beim Holen und Bringen ihrer Kinder
Informationsaustausch mit dem Bezugsmitarbeiter ihres Kindes
Psychotherapeutische Hilfe und Unterstützung bei aktuellen Krisen in der Entwicklung ihres Kindes
Angebot der Beratung durch den psychologischen Fachdienst
Beratung und Unterstützung bei der Rückführung des Kindes in die Familie

In dringenden Fällen mit gesonderter finanzieller Vereinbarung können auch therapeutische und unterstützende Maßnahmen in der Familie durchgeführt werden Zum Seitenanfang

Zusammenarbeit mit der Kinder- u. Jugendpsychiatrie

Viele unserer Kinder kommen nach einem Aufenthalt in der Kinder- und Jugendpsychiatrie zu uns. Bei anderen wird zu diagnostischen oder therapeutischen Zwecken während ihrer Heimunterbringung ein Aufenthalt in der Kinder und Jugendpsychiatrie notwendig. Vor allem über den psychologischen Fachdienst und dem Bezugserzieher findet eine intensive Zusammenarbeit mit der Kinder und Jugendpsychiatrie statt. Formen der Zusammenarbeit sind:

Mitwirkung bei  Aufnahme- und Entlassungsgesprächen in der Kinder und Jugendpsychiatrie
Zusammenarbeit in zahlreichen Zwischengesprächen während des Aufenthaltes in der Kinder- und Jugendpsychiatrie
Begleitung des Aufenthaltes in der Kinder und Jugendpsychiatrie ( Hausaufgaben und Schulkontakte, Wochendbeurlaubungen und Aufgaben der Beobachtung)
Enge Zusammenarbeit bei der Durchführung der von der Kinder- und Jugendpsychiatrie empfohlener Maßnahmen
Begleitung der Sorgeberechtigten bei Aufenthalten ihrer Kinder in der Kinder- und Jugendpsychiatrie

 Soziales Umfeld für alle Wohngruppen

Freizeit

Die Kleinstadt Münchberg bietet die unterschiedlichsten Möglichkeiten zu Aktivitäten und Freizeitgestaltung (z.B. Wandern, Schwimmen, Skilaufen, etc.). Darüber hinaus ist ein reichhaltiges Angebot für sportliche und anderweitige Betätigung in örtlichen Vereinen gegeben (Judo, Ringen, DLRG, Handball, CVJM usw.).

Schulen

In naher und gut erreichbarer Umgebung sind:

Schulvorbereitende Einrichtung
Grund- und Mittelschulen (mit M-Klassen)
Realschulen (Gefrees, Helmbrechts)
Gymnasium
Diagnose- und Förderklasse
Therapeutisch-Pädagogisches Zentrum (Bayreuth)
Förderschule zur Individuellen Lernförderung (Hof)
Förderschule zur Individuellen Lebensbewältigung (Hof)
Berufsschulen (Münchberg, Hof, Naila, Bayreuth)
Berufsbildungswerk BBW (Hof), BVJ, VHS